Aminosäuren und ihre Bedeutung für die Potenz

Mit einer gezielten Aufnahme einzelner Aminosäuren lassen sich Potenz und sexuelle Leistungsfähigkeit positiv beeinflussen.1

Jeder fünfte Mann in Deutschland leidet unter Erektionsstörungen. Bei vielen Betroffenen treten schon ab dem dreißigsten Lebensjahr Probleme auf – mit schwerwiegenden Folgen. Denn eine verminderte Potenz schwächt das Selbstbewusstsein von Männern, führt zu Ängsten im Umgang mit dem Partner und kann sogar in einer Depression münden. Neben verschiedenen chemischen Mitteln lassen sich Potenz und sexuelle Leistungsfähigkeit auch mit bestimmten Aminosäuren positiv beeinflussen. Das gilt vor allem für die Aminosäuren Arginin und Ornithin. Arginin ist eine Vorstufe des Stickoxids, das im menschlichen Organismus viele positive Wirkungen entfaltet. So wurde 1998 der Medizin-Nobelpreis für die besonderen Erkenntnisse, rund um die Aminosäure Arginin vergeben.2

Bei Personen, die verstärkt Arginin aufnehmen, steigt der Stickoxid-Spiegel im Blut an. Stickoxid entspannt die Wände der Blutgefäße und verbessert so die Durchblutung im gesamten Körper, einschließlich die des Schwellkörpers im Penis.3 Zudem erhöht Arginin den Nitritoxidspiegel, was die Arterien elastischer macht.4 Diese Wirkung kann den Blutdruck senken und die Erektionsfähigkeit verbessern.5 Nährstoffe und Sauerstoff gelangen schneller über das Blut zu den Organen, was sich insgesamt positiv auf die männliche Potenz, Ausdauer und sexuelle Leistungsfähigkeit auswirkt.6

Frei von Nebenwirkungen

Die erektionsverbessernde Wirkung von Arginin ist seit längerem bekannt. Aber erst im Zuge der Diskussion um bekannte Potenzpillen rücken die Vorteile dieser Aminosäure wieder in den Vordergrund. Schließlich wirkt es auf ähnliche Weise wie synthetische Pillen, ist aber preiswerter und weitgehend frei von Nebenwirkungen.7 Im Unterschied zu den bekannten chemischen Potenzpillen wirkt Arginin nicht sofort – der Effekt auf die Potenz stellt sich nach einigen Tagen ein. Dafür ist die Einnahme von Arginin völlig gefahrlos.

Arginin – für ein aktives Liebesleben

Pharmakologen der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben die Wirkung bei Patienten mit Erektionsstörungen untersucht. »Nach ersten Auswertungen zeichnen sich positive Effekte ab«, sagt Studienleiter Prof. Dirk Stichtenoth vom Institut für klinische Pharmakologie. 70 Teilnehmer erhielten vier Wochen täglich Arginin und anschließend vier Wochen lang Placebos. Die Studienergebnisse sind zur Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift eingereicht. »Es gibt bisher keine Medikamente mit Arginin, die zur Behandlung von Erektionsstörungen zugelassen sind. Dazu wären weitere Studien nötig. Bisher gibt es Arginin jedoch als Nahrungsergänzungsmittel«, sagt der Pharmakologe.

Bei einer Studie der Universität Köln aus dem Jahr 1999 erhielten 26 Patienten (Durchschnittsalter 51 Jahre) mit Potenzbeschwerden täglich 1.500 Milligramm Arginin in Kapselform. Nach 7 Wochen konnten 73 Prozent der Teilnehmer eine spürbare Verbesserung ihrer Erektionskraft feststellen. Nebenwirkungen traten bei keinem der Probanden auf.8 Ähnliche Ergebnisse liefert eine Studie der Universität Tel Aviv aus dem gleichen Jahr mit 46 Männern, bei denen eine erektile Dysfunktion diagnostiziert wurde. 29 von ihnen erhielten täglich Arginin im Grammbereich, die Restlichen ein Placebo. 31 Prozent der Arginin-Gruppe berichteten nach 6 Wochen von einer deutlichen Verbesserung ihrer Erektionskraft. Nur 2 Teilnehmer der Placebogruppe konnten ähnliches bei sich feststellen.9

Ornithin als optimale Ergänzung

Eine perfekte Ergänzung zum Arginin ist die Aminosäure Ornithin. Es wird im Organismus zu Arginin abgebaut, allerdings sehr langsam, so dass seine Wirkung entsprechend lange anhält.10 Die Kombination beider Aminosäuren verbessert ganz allgemein die Regenerationskraft des Körpers und führt zu einer deutlich gesteigerten Vitalität. Das Plus an Vitalität wirkt darüber hinaus bei Männern nachweislich potenzfördernd.11

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Normalerweise produziert der Körper ausreichende Mengen dieser beiden Aminosäuren. Doch Stress oder Krankheiten können die Produktion verringern. In beiden Fällen empfiehlt es sich, verstärkt arginin- und ornithinhaltige Lebensmittel zu essen. Dazu gehören z.B. Fisch, Fleisch, Milcheiweißprodukte, Nüsse, Reis, Soja und Weizen. Arginin und Ornithin werden auch in Tabletten-, Pulver- oder Kapselform angeboten. Besonders effektiv sind Kombinations-Produkte, denen noch andere Nährstoffe wie Zink, Vitamin B und/oder Biotin zugesetzt wurden.12

Quellen

1Williams, J.Z., Abumrad, N. & Barbul, A. (2002) Effect of a Specialized Amino Acid Mixture on Human Collagen Deposition, Annals of Surgery, Volume 236, issue 3, (pp. 369 – 375)

2Furchgott, R.F., Ignarro, L.J. & Murad, F. (1998) Für ihre Arbeiten über die Rolle von Stickoxid als Signalstoff im Herz-Kreislauf-System, Medizin-Nobelpreis

3Wespes, E. (2013) Erectile Dysfunction: The Medical Treatment, European Urology Supplements, Volume 12, Issue 2, (pp. 13–17)

4Jung, H.C., Mun, K.H., Park, T.C., Lee, Y.C., Park, J.M., Huh, K., Seongh, D.H. & Suh, J.K. (1997) Role of nitric oxide in penile erection Yonsei, Medical Journal, Volume 38, issue 5, (pp. 261-269)

5Palloshi, A., Fragasso, G., Piatti, P., Monti, L.D., Setola, E., Valsecchi, G., Galuccio, E., Chierchia, S.L. & Margonato, A. (2004) Effect of Oral L-arginine on Blood Pressure and Symptoms and Endothelial Function in Patients With Systemic Hypertension, Positive Exercise Tests, and Normal Coronary Arteries, The American Journal of Cardiology, Volume 93 (pp. 933-935)

6Chauhan, A., More, R.S., Mullins, P.A., Taylor, G., Petch, M.C. & Schofield, P.M. (1996) Aging-Associated Endothelial Dysfunction in Humans Is Reversed by L-arginine, Journal of American College of Cardiology, Volume 28, issue 7, (pp. 1796-1804)

7Wolf, A., Zalpour, C., Theilmeier, G., Wang, B.Y., Ma, A., Anderson, B., Tsao, P.S. & Cooke, J.P. (1996) Dietary L-arginine Supplementation Normalizes Platelet Aggregation in Hypercholesterolemic, Humans Journal of American College of Cardiology, Volume 29, issue 3, (pp. 479-485)

8Klotz, T., Mathers, M.J. & Braun, M. (1999) Effectiveness of oral L-arginine in first-line treatment of erectile dysfunction in a controlled crossover study, Urol International, Volume 63, (pp. 220-223)

9Chen, I., Wollman, Y., Chernichovsky, T., Iaina, A., Sofer, M. & Matzkin, H. (1999) Effect of oral administration of high-dose nitric oxide donor L-arginine in men with organic erectile dysfunction: results of a double-blind, randomized placebo-controlled study, BJU International, Volume 83, issue 3, (pp. 269-273)

10Zieve, L. (1986) Conditional deficiencies of ornithine or arginine, J Am Coll Nutr, Volume 5, (pp. 167-176)

11Toda, N., Ayajiki, K. & Okamura, T. (2005) Nitric oxide and penile erectile function, Pharmacol Ther., Volume 106, issue 2, (pp. 233-266)

12Khedun, S.M., Naicker T., Maharaj, B. (1995) Zinc, hydrochlorothiazide and sexual dysfunction, Cent Afr J Med October, Vol. 41, Issue 10, (pp. 312-315)

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News

  • »Mitteldeutsche Zeitung«

    Arginin und Zink machen Spermien widerstandsfähiger

    »Männer sollten auf eine ausgewogene Ernährung und körperliche Bewegung achten.« Das erklärt Prof. Frank Sommer vom Institut für Männergesundheit des UKE in Hamburg. Als speziellen Ernährungstipp empfiehlt er die Aminosäure Arginin. Sie könne sich positiv auf Dynamik und Fitness der Spermien auswirken. Das Spurenelement Zink trage ebenfalls zur erhöhten Widerstandsfähigkeit bei.

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