Aminosäuren und ihre Bedeutung für das Immunsystem

Arginin

Arginin ist eine wichtige Aminosäure, die die Zellen der Darmschleimhaut gesund hält. Eine gesunde Darmschleimhaut ist für eine funktionierende Immunabwehr unverzichtbar. Außerdem stimuliert Arginin die Thymusdrüse, die hinter dem Brustbein sitzt und für das Immunsystem wichtige Zellen bildet, wodurch die Abwehrzellen vermehrt und aktiviert werden. Zusätzlich ist Arginin auch die wichtigste Vorstufe von Stickstoffmonoxid (NO) im menschlichen Körper.

Ein Mangel an NO führt häufig zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Arginin schützt die Gefäße, weil es die Blutgefäße entspannt, die Durchblutung verbessert, den Blutdruck normalisiert und der Entstehung von Blutgerinnseln entgegenwirken kann. In Studien konnte belegt werden, dass die Bildung von NO durch die Zufuhr von Arginin gesteigert werden kann und somit die Gefäße gesund gehalten werden. Arginin hat außer diesem positiven Effekt auf das Herz-Kreislauf-System noch weitere gesundheitsfördernde Wirkungen.1 Es wirkt sich positiv auf die Wundheilung und die Bildung von Kollagen aus.2 Kollagen ist ein wichtiger Bestandteil von Haut, Knochen, Sehnen, Knorpel, Blutgefäßen und Zähnen.

Glutamin

Glutamin ist eine Aminosäure, die der Körper für die Bildung von Lymphozyten benötigt. Lymphozyten sind eine Art weißer Blutkörperchen, die für die Bildung von Antikörpern verantwortlich sind und somit einen wichtigen Teil des Immunsystems darstellen. Glutamin befindet sich überwiegend in den Muskelzellen. Bei körperlicher Beanspruchung verbraucht der Muskel Glukose und Glutamin. Diese beiden Stoffe fehlen dann dem Immunsystem. Ein geschwächtes Immunsystem kann also unter anderem durch einen Glutamin- und Glukosemangel verursacht werden. Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass Glutamin unentbehrlich für den Stoffwechsel sowie die Struktur und Funktion des Darms ist.3

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Glycin

Glycin ist die kleinste Aminosäure im menschlichen Körper und an der Bildung von Antikörpern beteiligt. Glycin beugt dem vorzeitigen Zelltod vor. Außerdem ist es an der Bildung von Antikörpern beteiligt und deshalb sehr wichtig für ein gesundes Immunsystem. Zusammen mit Cystein und Glutaminsäure bildet es ein Antioxidans (Radikalfänger). Antioxidantien lindern Entzündungsprozesse im Körper.4

Cystein

Cystein beeinflusst das Immunsystem, weil es das Heranreifen von Lymphozyten unterstützt, Zellen aktiviert, die für die Immunabwehr gebraucht werden und bei der Bildung eines wichtigen Antioxidans in der Leber eine Rolle spielt.5

Folsäure

Folsäure ist ein wasserlösliches Vitamin, das in Lebensmitteln als Folat vorliegt. 80 bis 90 % der Menschen in Deutschland nehmen über Lebensmittel weniger Folsäure zu sich als empfohlen. Besonders für Frauen mit Kinderwunsch und schwangere Frauen ist Folsäure wichtig, da sie das Risiko einer Fehlgeburt senkt und Missbildungen verhindern kann. Folsäure ist außerdem für alle Menschen wichtig, da sie an der Zellteilung, besonders im Knochenmark und Verdauungstrakt, beteiligt ist. Zusätzlich beugt Folsäure noch einer Homocysteinämie vor. Homocysteinämie bedeutet, dass zu viele Zellgifte im Blut vorhanden sind, was als ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekannt ist.

Pyridoxin (Vitamin B6)

Unter dem Begriff Vitamin B6 werden mehrere sich in der Struktur ähnelnde Stoffe zusammengefasst. Vitamin B6 ist an etwa 100 Enzymreaktionen beteiligt. Die Reaktionen stehen fast alle im Zusammenhang mit dem Stoffwechsel der Aminosäuren (Eiweißbausteine). Vitamin B6 ist außerdem unerlässlich für den Nerven-und Gehirnstoffwechsel und unterstützt die Abwehrkräfte des Immunsystems.

Cobalamin (Vitamin B12)

Vitamin B12 spielt im gesamten Stoffwechsel und bei nahezu allen Stoffwechselprozessen eine sehr wichtige Rolle. Es ist bedeutsam als Co-Faktor von Enzymen in den Mitochondrien (»Kraftwerke« der Zellen), ist wichtig bei der Infektabwehr und für die Funktion des Nervensystems.

Ascorbinsäure (Vitamin C)

Ascorbinsäure ist ein wichtiges Antioxidant (Radikalfänger), d. h. es verhindert das Oxidieren wichtiger Moleküle. Darüber hinaus besitzt Vitamin C viele wichtige Eigenschaften, die der Gesundheit dienen. Hauptsächlich ist Vitamin C an der Abwehr von Viren und Bakterien beteiligt, indem es sich hauptsächlich in den Leukozyten (weiße Blutkörperchen) anreichert und aktivierte T-Zellen (Gruppe weißer Blutzellen, die die Immunabwehr fördert) unterstützt.

Kalzium

Kalzium ist ein Mineralstoff, der an vielen wichtigen Prozessen im Körper beteiligt ist. Er stabilisiert und festigt Knochen und Zähne. Kalzium ist außerdem sehr wichtig für die Nerven und Muskeln, da es die Anspannung und Reizung steuert. Für die Blutgerinnung und die Zellen spielt Kalzium ebenfalls eine wichtige Rolle.

Zink

Zink ist ein unentbehrliches (essentielles) Spurenelement. Es ist Bestandteil vieler Enzyme und ist wichtig für den Zucker-, Fett- und Eiweißstoffwechsel. Außerdem ist es am Aufbau der Erbsubstanz und dem Zellwachstum beteiligt. Zink wird für viele wichtige Prozesse im Körper benötigt, wie beispielsweise für das Wachstum, die Regeneration und das Immunsystem. Zink kann nicht im Körper gespeichert werden und muss deshalb täglich zugeführt werden. Zinkmangel kann sich durch brüchige Nägel, ein schwaches Immunsystem, Blutarmut und Wachstumsstörungen äußern.

Selen

Selen ist ebenfalls ein unerlässliches (essentielles) Spurenelement. Es spielt eine wichtige Rolle als Radikalfänger und ist an den Wachstumsprozessen fast aller Zellen des Körpers beteiligt. Es bildet Antikörper und ist deshalb wichtig für die Immunabwehr. Auch an diversen Stoffwechselprozessen ist Selen beteiligt. In verschiedenen Studien konnte belegt werden, dass die Gabe von Selen das Risiko an Lungen-, Prostata- und Dickdarmkrebs zu erkranken, reduziert.

Quellen

1Palloshi, A., Fragasso, G., Piatti, P., Monti, L.D., Setola, E., Valsecchi, G., Galuccio, E., Chierchia, S.L. & Margonato, A. (2004) Effect of Oral L-arginine on Blood Pressure and Symptoms and Endothelial Function in Patients With Systemic Hypertension, Positive Exercise Tests, and Normal Coronary Arteries, The American Journal of Cardiology, Volume 93 (pp. 933-935)

2Barbul, A., Lazarou, S.A., Efron, D. T., Wasserkrug, H.L. & Efron, G. (1990) Arginine enhances wound healing and lymphocyte immune responses in humans, Surgery, Volume 108, issue 2, (pp. 331-336)

3Bowtell, J.L., Gelly, K., Jackman, M.L., Patel, A., Simeoni, M., Rennie, M.J. (1999) Effect of oral glutamine on whole body carbohydrate storage during recovery from exhaustive exercise, Journal Of Applied Physiology, Volume 86, issue 6, (pp. 1770-1777)

4Kasai, K., Kobayashi, M. & Shimoda, S.I. (1978) Stimulatory effect of glycine on human growth hormone secretion, Metabolism, Clinical and Experimental, Volume 27, issue 2, (pp. 201-208)

5Helen, A., Krishnakumar, K., Vijayammal, P.L. & Augusti, K.T. (2003) A Comparative Study of Antioxidants S-Allyl Cysteine Sulfoxide and Vitamin E on the Damages Induced by Nicotine, Pharmacology, Vol. 67, issue 3, (pp. 113-117)

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News

  • »Mitteldeutsche Zeitung«

    Arginin und Zink machen Spermien widerstandsfähiger

    »Männer sollten auf eine ausgewogene Ernährung und körperliche Bewegung achten.« Das erklärt Prof. Frank Sommer vom Institut für Männergesundheit des UKE in Hamburg. Als speziellen Ernährungstipp empfiehlt er die Aminosäure Arginin. Sie könne sich positiv auf Dynamik und Fitness der Spermien auswirken. Das Spurenelement Zink trage ebenfalls zur erhöhten Widerstandsfähigkeit bei.

    weiter